Caritas Socialis
Schwesterngemeinschaft
menschen. leben. stärken.
23.05.2016

Brief aus Brasilien

Sr. Laura Marcelino und Sr. Clotilde R. Bonfim schreiben über die Aktivitäten des Zentrums für Familienbegleitung und die Kinderpastoral in Guarapuava.

Heute wollen wir wieder jedem Einzelnen/jeder Einzelnen DANKEN, die uns bei unserer Mission mit ihrem finanziellen Beitrag unterstützen. Mit Eurer Hilfe konnten wir in den letzten Monaten verschiedene Aktivitäten im ZENTRUM FÜR UNTERSTÜTZUNG UND BEGLEITUNG DER FAMILIE und in der KINDERPASTORAL unserer Diözese durchführen. DANKE für das Interesse, alle Bemühungen und die Spenden, die von Österreich nach Brasilien geschickt werden. Unser Land geht durch eine große politische und wirtschaftliche Krise. Die Korruption unserer brasilianischen Regierung ist sehr groß. Die Bevölkerung ist sehr verunsichert. Die Lage betrifft auch die Menschen, die darum kämpfen, zu überleben. Die Situation der Familien, die wir begleiten, ist sehr schwierig und wir bemerken, dass die Krise noch mehr Gewalt auslöst, insbesondere gegen Frauen und Kinder. Sexueller Missbrauch, Konsum von Drogen und Alkohol steigen, Überfälle, Verbrechen und andere Probleme wie Teenager Schwangerschaften, Obdachlosigkeit und vieles mehr greifen um sich.

Wir Schwestern der Caritas Socialis sind da, begleiten Menschen, die von sozialer Ungerechtigkeit betroffen sind. In unseren Bestimmungen heißt es: „Da wir auf die bestmögliche Weise helfen wollen, ist es notwendig, die Ursachen der Not zu beheben und tiefere persönliche und soziale Zusammenhänge zu erfassen…. Unsere Hilfe soll dazu führen, die Menschen zur Selbsthilfe fähig zu machen; sie wird aber auch darauf ausgerichtet sein, äußere Bedingungen in der Umwelt zu schaffen, unter denen es möglich ist, menschenwürdig zu leben.”

Unsere Sozialarbeit zielt darauf hin, Familien, die in Not sind, zu helfen. In unserem ZENTRUM arbeiten die Schwestern Karen, Angela, Cleidimara, Valdomira und Laura zusammen mit einem Team von sieben MitarbeiterInnen (Sozialarbeiterin, PädagogInnen, Köchin, Reinigungskraft). Zudem helfen viele Ehrenamtliche mit. Durch Schulungen investieren wir viel in die Ausbildung unserer Mitarbeiter. Es ist uns wichtig, sie in den Herausforderungen, die sie durch die schwierige Arbeit in der Begleitung der Kinder, Jugendlichen und Familien erfahren, zu stärken. Nur durch Ihre finanzielle Hilfe konnten wir 2016 bis Anfang Mai ca. 415 Kinder und Jugendliche, Frauen, Familien begleiten, ihnen verschiedenartige Hilfe zukommen lassen und sie zu Hause besuchen. Was uns sehr nahe geht, ist der Hunger, der jeden Tag stärker wird. Es gibt viele Menschen, die auf der Suche nach Lebensmittel und grundlegenden Bedürfnisse sind und aufgrund von familären Problemen wie Drogen und Alkohol um Hilfe bitten.

Wir sehen es als unsere Aufgabe, durch Integration und Bildung den Familien in Problemsituationen Hilfe zu geben. Wir wollen durch menschliche, christliche und soziale Entwicklung der ganzen Person zum Aufbau einer gerechten und solidarischen Gesellschaft beitragen. Die Arbeit mit den Frauen ist uns sehr wichtig. Wir arbeiten mit ihnen je nach der Realität mit der sie konfrontiert sind und die sie in der Gesellschaft erfahren. Durch Erfahrungsaustausch und dem Erleben spiritueller Elemente werden sie gestärkt. Sie lernen verschiedene Handarbeiten und verkaufen diese, um ihren Haushalt zu finanzieren. Einige Frauen nahmen auch an unseren Alphabetisierungskursen teil. Die Aktivitäten der Kinder und Jugendlichen sind Musikunterricht (Gitarre, Klavier, Flöte, Schlagzeug), Kunst und Literatur, rhythmischer Tanz, verschiedene Sportarten, diverse Spiele sowie das Herstellen von Schmuck.

Rafael, der Teenager auf dem Bild mit der marineblauen Kleidung hat in seiner Familie viele Schwierigkeiten erlebt. Immer wenn sein Vater betrunken nach Hause kam, musste seine Mutter mit ihm und seinen Brüdern auf der Straße schlafen. Die Kälte, der Hunger und die Unsicherheit setzten ihm sehr zu. Als er in unser Projekt kam, entwickelte er sich sehr. Er ist fleißig und hat großes Interesse zu lernen. Er hat begonnen, sich in einer Folkloretanzgruppe zu engagieren und besucht die Schule. Jetzt will er anderen Jugendlichen das Tanzen lernen, das er so gut kann. Wir freuen uns über die Entwicklung von Rafael. Die persönliche Förderung ist eines der wichtigsten Ziele unseres Zentrums. Eren hat bei uns sein musikalisches Talent entdeckt. Er hat Gitarre gelernt, spielt jetzt sehr gut und unterstützt den Kirchenchor mit seiner Gitarre. Das ist sehr schön.

In der Kinderpastoral, unserer zweiten Mission, bereiten wir uns auf ein großes Fest vor: Vor 30 Jahren haben wir in Guarapuava mit der Kinderpastoral begonnen. Wir haben nach wie vor die Verantwortung für die Kinderpastoral in der ganzen Diözese. In unserem sehr gutem Team arbeiten drei CS-Schwestern: Sr. Angelina, Sr. Marcieli und Sr. Clotilde. Gemeinsam mit drei Mitarbeiterinnen und vielen Ehrenamtlichen begleiten wir Kinder, schwangere Frauen und ganze Familien, die zu 47 Pfarren in 13 Gemeinden gehören. Ihre Spenden sind auch hier eine große Hilfe für unsere Arbeit. Nach 30 Jahren können wir sagen, dass der Samen, der ausgesät wurde, viele Früchte getragen hat. Es ist eine große Hoffnung für die Zukunft, dass die Kinder gesünder leben und besser auf ihr Leben vorbereitet sind. Wir brasilianischen Schwestern sind geprägt von der Mission, die Sr. Pauline, Sr. Stefana und Sr. Maria hier in Brasilien eingepflanzt haben und bleiben ihr treu. Wir sind sehr dankbar, dass sie Brücken zu Wohltätern in Österreich gebaut haben, die unsere soziale Arbeit unterstützen.

Liebe FreundInnen und UnterstützerInnen, ohne Ihre Hilfe wäre es nicht möglich gewesen, das zu tun, was wir bisher getan haben. Mit Ihrer Hilfe können wir unsere Projekte weiterführen und so Menschen fördern und unterstützen. Möge Gott Sie für Ihr Zeichen der Solidarität mit den bedürftigen Familien, die wir begleiten, mit Freude erfüllen. Wir sind mit jedem/mit jeder von Euch durch unser Gebet verbunden und senden in Dankbarkeit liebe Grüße im Namen der Schwestern der Caritas Socialis in Brasilien.

Impressum: Mitteilungen der brasilianischen Schwestern der CARITAS SOCIALS, 1090 Wien, Pramergasse 9 / Tel. 01/310 38 43 / www.cs-schwestern.at / Email:cs-schwestern@utanet.at

Spenden erbeten an: IBAN: AT02 6000 0000 0168 0058 BIC: OPSKATWW