Festakt im Parlament "100 Jahre Frauenwahlrecht"
Vor 100 Jahren fand die erste Sitzung statt, in der Frauen als Abgeordnete ins österreichischen Parlament einzogen. Hildegard Burjan war eine von acht Frauen, die ins Parlament einzogen.
100 Jahre erste Sitzung der Konstituierenden Nationalversammlung - 100 Jahre Frauenwahlrecht.
Der 4. März war ein ganz besonderer Tag in der Geschichte. Erstmals trat ein Parlament zusammen, in das Frauen und Männer von Frauen und Männern gewählt worden waren.
Beide Geschlechter machten von nun an die Gesetze gemeinsam. Aber, und das scheint bemerkenswert, in dieser Konstituierenden Nationalversammlung saßen neben den drei großen politischen Lagern auch Vertreter der tschechoslowakischen und der jüdischen nationalen Minderheiten.
Hundert Jahre nach der Einführung des Frauenwahlrechts können wir mit berechtigtem Stolz auf das Erreichte zurückblicken. Allerdings erinnert uns der 4. März 1933 auch daran, dass die Demokratie ein kostbares Gut ist, das gehegt, gepflegt und verteidigt werden muss - heute wie vor 100 Jahren.
1919 zogen erstmals Frauen ins Parlament ein: acht starke Persönlichkeiten, die sich allesamt entschlossen gegen die Not und Rechtlosigkeit der Ärmsten im Land einsetzten. Die meisten von ihnen stammten selbst aus armen Familien.
Die Pionierinnen im österreichischen Parlament waren Anna Boschek, Hildegard Burjan, Emmy Freundlich, Adelheid Popp, Gabriele Proft, Therese Schlesinger, Amalie Seidel und Marie Tusch.
>>Publikation 100 Jahre Frauenwahlrecht (Hg. Parlamentsdirektion)
Zum Festakt begrüßte die Zweite Präsidentin des Nationalrates Doris Bures. Die Moderation übernahm Sandra Szabo, BA vom ORF. Univ.-Prof. Mag. Dr. Barbara Stelzl-Marx, Leiterin des Ludwig Boltzmann Instituts für Kriegsfolgenforschung hielt ein Referat zum Thema "Vom Frauenstandpunkt aus: 100 Jahre erste Sitzung der Konstituierenden Nationalversammlung". Danach kamen die Frauensprecherinnen der im Parlament vertretenen Parteien zu Wort. "Zurück in die Zukunft war der Titel des Refereatrs von FH-Prof MMag Dr. Kathrin Stainer-Hämmerle, Professorin für Politikwissenschaft an der FH Kärnten. Schlussworte kamen von der Dritten Präsidentin des nationalrates Anneliese Kitzmüller - eine Veranstaltung in der nur Frauen im Parlament zu Wort kamen. Die musikalische Gestaltung lag bei Ethel Merhaut, Gesang mit einem Ensembel aus Klarinette, Saxophom, Kontrabass und Klavier. Im großen Redoutensaal zeigte eine Installation die Porträts der acht ersten Frauen, die 1919 im Parlament vertreten waren.