Hildegard Burjan ist im heute angekommen
Uraufführung der Hildegard-Burjan-Messe im Wiener Stephansdom
Am 29. Jänner 2023 fand im Wiener Stephansdom im Rahmen des Hochamts am 4. Sonntag im Jahreskreis die Uraufführung der Hildegard Burjan Messe von Johann Simon Kreuzpointner statt. Johann Simon Kreuzpointner war selbst an der Orgel. Das Ensemble "Capella St. Stephan" unter der Leitung von Domkapellmeister Markus Landerer hatte das neue Ordinarium einstudiert.
Eine Komposition für dreistimmigen Frauenchor und Orgel benannt nach Hildegard Burjan
Anlässlich des 140. Geburtstages von Hildegard Burjan (30.01.) hat die Wiener Dommusik bei Johann Simon Kreuzpointner eine Messkomposition in Auftrag gegeben, um diesen Ehrentag im Rahmen des Sonntagshochamtes feierlich zu begehen. Domkapellmeister Markus Landerer bat Johann Simon Kreuzpointner, ein Stück für 3-stimmen Frauenchor (die Capella St. Stephan) und Orgel zu komponieren.
Der Komponist der Hildegard Burjan Messe ist auch regelmäßig Organist im Wiener Stephansdom. Seine eigentliche Wirkungsstätte ist St. Pölten, wo er seit 2011 das Kirchenmusikreferat der Diözese St. Pölten leitet. In der Sendung Rubato auf Radio Klassik Stephansdom sprach Johann Simon Kreuzpointner über die Entstehung der Hildegard Burjan Messe. Unter anderem erklärte er, dass zunächst das Credo entstand: Eine Kombination zwischen a-moll und h-dur trifft sich am Ende mit b- dur wie Hildegard Burjan. Die Widmung an Hildegard Burjan entstand im Nachhinein. Naheliegend war es, diese Komposition einer modernen seligen Frau zu widmen – Hildegard Burjan. Johann Simon Kreuzpointner hat Hildegard Burjan schon vor 30 Jahren durch eine Ehrenamtliche der Caritas Socialis kennengelernt.
Der Blick Jesu und der weite Blick Hildegard Burjans
Zelebrant Regens Richard Tatzreiter wies in seiner Predigt auf ein Detail des Evangeliums von den Seligpreisungen hin: „Jesus sah“. Der Blick Hildegard Burjans auf die Nöte ihrer Zeit erinnert an den Blick Jesu. Nachfolge bedeute, den Blick Jesu aufzunehmen, seine Blickrichtung nachzuahmen und einzuüben, die Welt mit seinen Augen zu sehen. Hildegard Burjan hatte einen „weiten Blick“. „Sie war eine Europäerin“, in Görlitz geboren, nach Stationen in Berlin und Zürich, kam sie nach Wien, wo sie eine der ersten acht Frauen als Abgeordnete im österreichischen Parlament wurde. Sie hatte einen Blick für das, was schon an Gutem da ist und geschieht und auf das, was fehlt. In der Gesellschaft, in der Politik in der Kirche.
Eine Frau von heute
Den Gottesdienst feierten im Dom zu St. Stephan viele Gläubige mit, darunter Weihbischof Dr. Helmut Krätzl, Prof, Ingeborg Schödl, die Biografin Hildegard Burjans, Mag. Maria Hampel-Fuchs, Landtagspräsidentin a.D. und die Schwestern der Caritas Socialis. Auf Radio Klassik Stephansdom wurde die Messe live übertragen. Die Intention, mit der Komposition der Hildegard Burjan Messe eine moderne Frau zu ehren, ist ganz angekommen. So sagte eine Mitfeiernde am Schluss des Gottesdienstes: „Hildegard Burjan ist im heute angekommen.“
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Mag. Sr. Karin Weiler CS
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