SOLWODI Österreich – 10 Jahre im Solidarität mit Frauen in Not
Anlässlich des 10-jährigen Bestehens lud SOLWODI Österreich am Mittwoch, 8. Februar 2023 um 18:00 Uhr zum Festakt im Kardinal-König-Haus in Wien ein.
"SOLWODI Österreich" ist eine Anlaufstelle für Frauen, die von Gewalt, Menschenhandel oder Not betroffen sind. Der Verein bietet neben kurzfristigen Kriseninterventionen auch ganzheitliche Beratungs- und Betreuungsangebote für Frauen und ihren Kindern an. Die Mitarbeiter:innen wollen den Frauen dadurch sowohl psychische Stabilität bieten als auch eine Stärkung des Selbstwertgefühls und die Entwicklung neuer Lebensperspektiven erzielen. In Akutsituationen besteht auch die Möglichkeit, in anonymen Schutzwohnungen unterzukommen. Bei allem steht aber die Autonomie der Frauen und die Hilfe zur Selbsthilfe im Mittelpunkt.
Initiative von sechs Ordensgemeinschaften – darunter die Schwesterngemeinschaft Caritas Socialis
Der österreichische Verein wurde von sechs Ordensgemeinschaften, unter anderem von der Kongregation der Schwestern vom Göttlichen Heiland, Salvatorianerinnen und der Caritas Socialis Schwesterngemeinschaft, gegründet. Er geht auf den Verein "SOLWODI" zurück, der international tätig ist und von Sr. Dr. Lea Ackermann 1985 in Kenia ins Leben gerufen wurde. Mittlerweile ist der internationale Verein in mehreren europäischen Ländern tätig und setzt sich für eine verbesserte Stellung von Frauen ein.
Sr. Susanne Krendelsberger CS, Generalleiterin der Schwesterngemeinschaft Caritas Socialis und Stiftungsvorstand der CS Caritas Socialis Privatstiftung, ist Gründungsmitglied des Vereins Solwodi Österreich. Als Diplomierte Sozialarbeiterin ist es ihr ein großes Anliegen neben ihre Tätigkeit in Verantwortung für die Schwesterngemeinschaft in der Sozialarbeit verankert zu sein. Sr. Susanne Krendelsberger ist Obfrau-Stellvertreterin des Vereins SOLWODI Österreich und macht regelmäßig ehrenamtlich Nachtdienste im Schutzhaus von Solwodi Österreich.
„SOLWODI Österreich ist für die Caritas Socialis eine sinnvolle Initiative, da sich schon unsere Gründerin Hildegard Burjan für die Rechte von Frauen und gegen Ausbeutung eingesetzt hat. Gemeinsam können wir Ordensgemeinschaften hier ein Zeichen setzen gegen Ausbeutung und Gewalt und helfen, die Lebensperspektiven von Frauen zu erweitern.“
Ein Abend über die Arbeit von SOLWODI Österreich und die Hintergründe von Ausbeutung
Sr. Patricia Erber SDS blickte gemeinsam mit den Gästen auf die Geschichte von SOLWODI in Österreich, die Arbeit in der Schutzwohnung und Beratungsstelle sowie die Ursachen und Hintergründe für Ausbeutung und Menschenhandel und warum Bewusstseinsbildung wichtiger denn je ist. Die Moderation des Abends übernahm Sr. Maria Schlackl SDS. Auf dem Programm standen eine Filmvorführung, tänzerische Darbietungen und Berichte über die Arbeit von SOLWODI Österreich. Neben dem Einblick in die Hintergründe für Ausbeutung wurden auch Beispiele von Biografien betroffener Frauen dargestellt und zu einem vertiefenden Austausch geladen.
Sr. Anna Mayrhofer FMM betonte, dass die Frauen aus chancenlosen familiären Verhältnissen stammen. Während der Zeit der Prostitution nehmen die meisten Drogen oder Medikamente, um die „ganze Situation“ auszuhalten. Solwodi bemüht sich diese Traumata zu durchbrechen.
Der Tag des Jubiläums wurde bewusst am 8. 2. gewählt, um an Josefine Bakitha zu erinnern, eine italienische Ordensschwester sudanesischer Abstammung, die selbst von Menschenhandel betroffen war, 1992 von der katholischen Kirche selig- und 2000 heiliggesprochen wurde.
Nähere Infos zu SOLWODI Österreich: https://www.solwodi.at/
