Wir gedenken unserer verstorbenen Mitschwester Sr. Ilona Lázár
Sr. Ilona Lázár ist am 9.8.2018 in Kalksburg verstorben.
Wir gedanken unserer verstorbenen Mitschwester Sr. Ilona Lázár CS, die am Donnerstag, den 9. 8. 2018 verstorben ist.
Sr. Ilona wurde am 2. Mai 1936 in Budapest geboren. Nach der Trennung der Eltern wuchs sie gemeinsam mit ihrem jüngeren Bruder bei der Mutter auf. Sr. Ilona genoss eine gute Schulbildung, machte 1954 die Matura und schloss das Studium Gartenbau und Weinbau 1959 mit dem Agraringenieur ab.
Kontakt zu ihrem Freundeskreis in Budapest pflegte Sr. Ilona bis zu ihrem Tod. Sie litt sehr unter dem kommunistischen Regime und konnte ihren Glauben nur im Verborgenen leben. Von 1959 bis 1967 gehörte sie einem ungarischen Säkularinstitut an, das sie aufgrund dessen Auflösung verließ. 1976 flüchtete sie im Zuge einer Auslandsreise, lebte zuerst in der Schweiz und kam 1980 nach Wien, wo sie als Lektorin bei einem ungarischen Verlag arbeitete.
Im Juli 1984 trat sie in die Schwesterngemeinschaft Caritas Socialis ein und legte am 5.1.1987 die erste und am 26.5.1991 die definitive Lebensweihe ab. In ihrem Testa-ment schreibt sie dazu: „Die Caritas Socialis ist für mich Heimat und Familie geworden. Das Charisma der CS ist auch mein Charisma. Gott sei ewig Dank und Lob für alles!“
Kurz nach der definitiven Lebensweihe kam die Anfrage, in Ungarn beim Aufbau der Caritas mitzuhelfen. Sr. Ilona hatte 1989 die Sozialakademie abgeschlossen und freute sich, ihre Fähigkeiten in der Heimat einzubringen. Sie wirkte in drei Diözesen: 1991/92 in Vác, 1992 - 1996 in Székesfehérvár und 1997 - 1999 in Szeged-Csanád. Ihr Einsatz ging bis an die Grenzen ihrer Kräfte, sodass sie dann immer wieder Zeiten der Erholung benötigte. 1999/2000 half sie am Lehrstuhl für Mentalhygiene in Budapest mit. 2001 - 2003 setzte sie sich in der Ukraine für die Ärmsten der Gesellschaft ein und legte all ihre Liebe in diese Arbeit hinein. Bis Anfang 2010 war Sr. Ilona häufig in Budapest, wo sie sich schriftstellerisch betätigte, Menschen unterstützte, die in der Caritas Arbeit tätig waren und den Kontakt mit ihren Freundinnen pflegte. Am 6.10.2012 erhielt Sr. Ilona als Dank für die Hilfe als Caritas Direktorin in den Diözesen Székesfehérvár, Vác und Szeged-Csanád den Caritas-Preis.
Fast zehn Jahre lebte Sr. Ilona danach vorwiegend in Wien, zuerst in der Pramergasse und seit drei Jahren in Kalksburg. Wichtig war es ihr in dieser Zeit, Kontakte aufrecht zu halten und ihre Familie und ihre Freundinnen in Budapest zu besuchen. Weiter unterstützte sie ihre Heimat durch Briefkontakte. Nach einer Operation im Februar 2018 wurde sie immer schwächer.
Sr. Ilona war es wichtig, im Geiste Hildegard Burjans und der Caritas Socialis zu arbeiten und das Charisma in Ungarn bekannt zu machen. Sie vertraute auf Gott, der sie führte und das Werk begleitete, das sie aufbaute. Sr. Ilona bat oft um das Gebet – auch in ihrem Testament. Auf diese Weise bleiben wir mit ihr verbunden.
Wir begleiten unsere Mitschwester am Mittwoch, den 29.8.2018 um 13:00 Uhr auf dem Kalksburger Friedhof (1230 Wien, Zemlinskygasse) zu ihrer letzten Ruhestätte und feiern anschließend im Hildegardishaus (1230 Wien, Mackgasse 1) für sie Eucharistie. Nach der Jause treffen wir uns zu einer Gedenkstunde.
Wien, am 9. August 2018
Nach dem Begräbnis von Sr. Ilona Lázár und der Eucharistiefeier versammeltn wir uns im Festsaal in Kalksburg zur Gedenkstunde und erzählten einander, was wir mit Sr. Ilona erlebt hatten.
Vom Landesdirektor der Caritas Hungarica Gábor Ecsy erhielten wir ein Beileidschreiben: "Die Caritasgruppen der ungarischen Diözesen haben Schwester Ilona sehr viel zu verdanken. Ihre Verbundenheit zur Förderung der Armen und ihr unerschütterlicher Glaube, sowie ihre Tatkraft, tragen ihre Früchte in der ungarischen Kirche."